Vorgehen und Ziele


Es wird immer beliebter, online mit Hilfe von Apps oder Bankkarten zu bezahlen. Neue Richtlinien ermöglichen es Drittanbietern, den Zahlungsverkehr zwischen Bank und Händler zu organisieren und abzuwickeln. Diese Anbieter nutzen häufig eigene Technologien und Verfahren, was zu neuen Missbrauchspotentialen führt. Neue Formen organisierter Finanzkriminalität können zur Finanzierung weiterer krimineller Aktivitäten genutzt werden und sind eine Bedrohung für die Volkswirtschaft.

Vorgehen

Im Projekt FINANTIA werden Missbrauchspotentiale analysiert, die sich durch neue Technologien, Verfahren und AkteurInnen im Bereich von Karten- und App-basierten Zahlungssystemen ergeben. Technik- und Softwarekomponenten werden im Detail auf Schwachstellen untersucht. Außerdem wurde der Untersuchungsgegenstand im Laufe der Forschung um aktuelle Phänomene wie Phishing oder Skimming erweitert.

Auf Basis der erhobenen Erkenntnisse werden parallel qualitative, teilstrukturierte Interviews mit SachbearbeiterInnen der Polizei, Staatsanwaltschaften sowie Banken geführt, um Tathergänge systematisch zu erfassen. Anhand dieser Interviews lassen sich beispielsweise potentielle Instrumente zur Unterstützung der Polizeiarbeit ableiten.

Gleichzeitig erfolgt eine quantitative Befragung zum Umgang der Bevölkerung mit Onlinezahlungen, um Wissen über das Risikobewusstsein zu erlangen.

Struktur

Das Projekt besteht ausvier Arbeitspaketen, die folgende Themengebiete beeinhalten

AP 1: Ganzheitliche Erfassung und Systematisierung von Karten- und App-basierten, mobilen Zahlungssystemen sowie systematischeSchwachstellen- und Risikoanalyse

AP 2: Forschungsarbeiten im Bereich der Ermittlungsunterstützung aus polizeilicher Endanwenderperspektive

AP 3: Forschungsarbeiten im Bereich der Ermittlungsunterstützung aus Systembetreibersicht

AP 4: Sensibilisierung der Zielgruppen und Betrachtungen zur Akzeptanz für neue Schutzmaßnahmen

Ziele

Die angestrebten Ziele lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:

1. Unterstützung der Aufklärungsarbeit der Polizei in diesem Deliktfeld.

2. Empfehlungen für Zahlungsdienstanbieter und Systembetreiber bzgl. organisatorischer und technischer Schutzmaßnahmen.

3. Sensibilisierungsmaßnahmen für BürgerInnen als Präventivwirkung.

Innovationen und Perspektiven

Zahlungsdienstleister können ihre Sicherheitsvorkehrungen neu konzipieren, um die Bevölkerung bei Zahlungen mit der Karte oder App besser zu schützen. Im Schadensfall könnten die aktuellen wissenschaftliche Erkenntnisse die Polizei bei Ermittlungen unterstützen. So würde der Onlinezahlungsverkehr erheblich sicherer und der Aufbau von kriminellen Gruppierungen, die den Finanzsektor angreifen, nachhaltig erschwert werden.

Auf Basis der Erkenntnisse aus den Interviews sieht die Forschungsgruppe derzeitig zwei Bereiche, die das Projekt unterstützen möchte. Zum Einen soll der polizeiliche Erstkontakt erleichtert und zum Anderen sollen BürgerInnen für einen sicheren Umgang mit kontaktlosen Bezahlmethoden sensibilisiert werden. Daraus resultieren folgende Aufgaben für FINANTIA:


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